Woche 11
Am Sonntagabend bekam ich noch Besuch in Locarno. Maurus ein alter Schulkamerad besuchte mich. Er übernachtete ebenfalls auf dem Camping in Locarno. Eigentlich wollte ich am Montag einen Ruhetag einlegen.
Aber weil Maurus mir Anbot mich nach Prato-Sornico zu fahren, nutzte ich diese Gelegenheit.
Gegen Mittag startete ich also in Prato-Sornico. Der Weg war ziemlich steil. Trotzdem erreichte ich am späten Nachmittag Sonogno.
Am Abend kam ein kräftiges Gewitter. Mir war es nicht mehr so Wohl unter meiner Plache. Dennoch schlief ich irgendwann ein.
Am Dienstagmorgen war das Wetter ein wenig besser. Ich wollte es über den Passo di Gagnone bis nach Biasca schaffen, weil der Wetterbericht ziemlich heftige Gewitter für Mittwoch voraussagte.
Es waren ca. 27km, 1800hm Aufstieg und 2400hm Abstieg. Es war schon 9 Uhr Abends als ich das Dorf erreichte. Trotzdem fand ich noch ein warmes Bett. Das Hotel war etwas teuer. Aber das Frühstückbuffet der Hammer.
Ich blieb einen Tag in Biasca und suchte mir eine etwas günstigere Unterkunft. Es regnete fast den ganzen Tag.
Ich war ziemlich froh für diese zwei Nächte ein Dach über dem Kopf gefunden zu haben. Das Wetter war etwas besser am Donnerstag.
Also lief ich weiter Richtung Capanna Alpe Cava. Der Weg führte ziemlich steil den Berg hoch. Am Nachmittag schlug das Wetter um.
Es begann zu winden und zu regnen. Ich kämpfte mich aber trotzdem weiter den Berg hoch. Plötzlich erfasste mich eine Windböe und warf mich zu Boden. Ich fluchte und stand wieder auf.
Es begann zu donnern und zu blitzen als ich die Capanna Alpe Cava erreichte. Ich brauchte nicht lange um mich für eine Nacht in der Hütte zu entscheiden.
In der Hütte herrschte Partystimmung. Es wurde getrommelt, gesungen, Gitarre gespielt und viel gelacht. Ich war mal wieder der einzige Gast. Also feierte ich mit dem Hüttenteam und ihren Freunden bis spät Abends. Ich habe es richtig genossen. Die Übernachtung wurde mir vom Team spendiert.
Es war nicht mehr so weit am nächsten Tag bis nach Selma. Ich kam früh im Dorf an und wartete auf den Bus, mit dem Sinja kommen sollte. Als ich dann meine Flasche am Brunnen mit Wasser auffüllen wollte, rutschte mein Natel aus meiner Brusttasche und fiel in den Brunnen.
Ich regte mich schon ein wenig darüber auf, aber als Sinja mit dem Bus ankam war es schon fast wieder vergessen. Wir liefen noch ein kleines Stück Richtung Rossa, bis wir anschliessend das Tarp aufstellten.
Am Samstag liefen wir über die Brochetta de Trescolmen nach Pian San Giacomo. Auf einer Alp wurden wir zum Essen eingeladen. Es gab Pasta, Käse, Brot und Kuchen mit Kaffee.
Wir waren beide ziemlich müde als wir das Tarp aufgestellt hatten in Pian San Giacomo. Deshalb verkrochen wir uns ziemlich früh in unseren Schlafsäcken.
Früh am Morgen standen wir auf und zogen unsere nassen Schuhe wieder an. Wir liefen über den Passo di Baldiscio nach Isola in Italien. Der Aufstieg war steil und wir brauchten eine Weile.
Dafür war der Abstieg umso schöner. In Isola nahmen wir den Bus über den Splügenpass nach Hause.
Mein Natel funktionierte immer noch nicht und meine Regenkleider hatten etwas angefangen zu schimmeln in den letzten Tagen, weil sie nie trockneten.
Also war es an der Zeit die Kleider zu waschen und ein neues Natel zu besorgen. Dafür brauchte ich den ganzen Montag. Heute gehe ich wieder zurück nach Isola und weiter auf der Via Alpina.
Bis jetzt habe ich ca. 1'215km, 61'000hm Aufwärts und 59'000hm Abwärts zurückgelegt.