Woche 5
Am Sonntag gings von Monêtier les Bains über den Col de Buffère nach Névache. Der Aufstieg ging ziemlich gut, der Schnee war relativ hart. Obwohl es am Vorabend noch etwas geregnet hatte.
Beim Abstieg sackte auf einmal der Schnee unter meinen Füssen ein und ich steckte bis zur Hüfte im Schnee. Das war nicht so angenehm. Aber ich hatte mich schnell wieder befreit und es ging weiter. Dann vor dem Dorf Nevache übernachtete ich unter meiner Blache.
Am Morgen gings dann ziemlich früh weiter nach Rubion, wo es einen kleinen Laden hatte. Ich kaufte dort für die nächsten 2 Tage ein. Beim Bezahlen kam ich mit der Verkäuferin ins Gespräch. Ich erzählte ihr von meiner Wanderung. Sie fand es sehr spannend und fragte mich ein wenig darüber aus. Als ich aus dem Laden gehen wollte, bemerkte ich, dass ich das Brot vergessen hatte. Ich wollte noch ein Kilo Brot kaufen. Aber die Verkäuferin schenkte es mir einfach so. Cool!
Von Rubion gings schliesslich hoch auf den Col des Thures. Das Wetter war ein Traum und keine Menschenseele weit und breit. Beim Abstieg ins Vallée Etroite wurde es zum Schluss noch etwas steil. Es hatte aber nicht mehr viel Schnee und man konnte den Weg zwischendurch sehen. Es waren aber noch ein paar Tannen auf den Weg gestürtz. Es war ein wenig mühsam darüber zu klettern. Aber sonst kein Problem.
Am Mittag war ich schon im Tal. Da aber keine Hütte offen war ging ich gleich weiter. Ich wollte noch die nächste Passhöhe erreichen oder zumindest den Schnee. Um einen genaueren Blick auf das Gelände werfen zu können. Auf dem Weg kreuzten mich ein paar Steinböcke. Als ich zum Schnee kam. machte ich eine Pause. Ich hörte es immer wieder donnern in der Felswand auf der rechten Seite des Tales. Ein wenig Steinschlag aber ziemlich weit weg. Nach der Pause zog ich mir die Schneeschuhe an und lief los. Das Gelände war nicht wirklich steil. Nach einer Weile konnte ich schon sehen, was auf mich zukommt und wo der Weg hinführt. Er zog nach rechts Richtung Felswand wo man immer wieder Steischlag hören konnte. Kein Wunder wenn die Sonne vollgas reinbrennt und alles auftaut. Also entschied ich mich mein Nachtlager aufzubauen.
Am Morgen stand ich früh auf. Die Lage hatte sich über Nacht beruhigt und der Schnee angezogen. Also los gings auf den Col de la Vallée Etroit. Ich kam gut voran an der Stelle wo der Weg näher zur Felswand kam lagen schon ein paar Steine im Schnee. Aber wirklich schlimm wars nicht. Schliesslich erreichte ich den Pass. Der Weg durchs Tal hinunter war nicht mehr so anstrengend und am Mittag erreichte ich Modane.
Am nächsten Tag lief ich von Modane nach Termignon. Der Weg war nicht sehr spannend da er im Wald war und man nicht so viel sehen konnte.
Von Termignon ging ich noch ein kleines Stück weiter hoch, da ich am nächsten Tag eine strenge Etappe geplant hatte. Ich wollte nach Tignes bevor sich das Wetter verschlechtert. Aber dazu kam es nicht, als ich Morgens um 3 Uhr aufstand, hatte es schon Nebel auf ca. 2000m. Also schlief ich weiter bis 8 Uhr.
Dann ging es wieder Talwärts auf den nächsten Camping in Bramans. Dazu machte ich in Termignon Autostopp. Es ging nicht lange und schon hielt ein Lastwagenfahrer an. Er fragte mich ein wenig aus über meine Wanderung. Er kam zum Schluss das ich wohl nicht viel dusche und rümpfte die Nase. Seit der letzten Dusche waren auch schon ein paar Tage vergangen. Ich glaube er roch mich, bevor er mich an der Strasse stehen sah.
Am Freitagmorgen regnete es wie aus Kübeln. Darum noch ein Tag Pause. Gegen Mittag hörte es auf zu regnen und ich kroch aus meinem Zelt. Dann habe ich noch ein paar Kleider gewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Auf der einen Seite war ich etwas entäuscht. Auf der anderen Seite freuten sich meine Füsse darüber. Denn sie mussten etwas leiden die letzten Tage. Im Schnee wurden sie immer wieder nass. Es gab dadurch ein paar Blatern und offene Stellen.
Am Samstagmorgen gings dann mit Autostopp zurück nach Modane. Da ich keine Lust hatte wieder die gleichen 20km zurück zu laufen. Von Modane lief ich dann Talwärts bis nach la Praz. Wo ich ein kleines Bouldergebiet fand. Die Routen waren sogar markiert. Also fertig gewandert. Zeit zum bouldern. Ich boulderte für ca eine Stunde. Dann war schon Zeit zum kochen, essen und schlafen.
Heute lief ich ca. 20 km hinunter nach St.Michel de Maurienne. Ich knackte dabei die 500km. Morgen muss ich mal wieder einkaufen und dann gehts über den nächsten Pass.